75jähriges Jubiläum der SG wird um ein Jahr verschoben

In diesem Jahr kann die SG Sandbach mit Stolz auf ihr 75-jähriges Bestehen zurückschauen. Die SG Sandbach hat in den zurückliegenden Jahren den Sport, die Gesundheit und das gesellschaftliche Miteinander in den Mittelpunkt ihres Engagements gestellt. Da sich die Bevölkerungsstruktur der Stadt im Lauf der Jahre stark veränderte, kam später als wichtige Aufgabe die Integration junger Migranten als wichtiger Bestandteil in das Vereinsleben hinzu.

Aktuell gibt es vier aktive Sportabteilungen mit rund 1.000 Mitgliedern. Die SG ist unter anderem für ihre hervorragende Jugendarbeit bekannt. Hierauf sind alle Mitglieder der vier Abteilungen Fußball, Turnen & Leichtathletik, Tischtennis und Badminton besonders stolz. Da das Jubiläum in die Phase der Corona-Pandemie fällt, hat der Vorstand beschlossen, den Festakt, und geplante Veranstaltungen und jubiläumsbezogene Aktivitäten um ein Jahr nach 2022 zu verschieben. Ende 2019 wurde mit der Planung für das Jubiläum begonnen; die weitere Planung musste jedoch Mitte März Corona-bedingt eingestellt werden.

Bereits heute möchte, nach einem dreivierteljahrhundert Vereinsleben, die SG Sandbach allen Mitgliedern, Verantwortlichen der Stadt Breuberg, Freunden und Sponsoren, die von der Gründung bis jetzt den Verein unterstützt haben, herzlichen Dank sagen!

Beim Blick zurück zeigte sich, dass organisierte sportliche Aktivitäten in Sandbach bereits vor dem 2. Weltkrieg stattfanden. Wie andere Vereine auch, musste der Sportverein in Sandbach, in Folge der Entpolitisierung, neu gegründet werden. Die Gründerversammlung fand im Januar 1946 im ehemaligen Gasthaus „Zur Sonne“ statt. Der erste Vorstand des Vereins hatte große Herausforderungen zu bestehen. Er bestand aus dem ersten Vorsitzenden Ludwig Walter, dem zweiten Vorsitzenden Heinrich Müller und dem Kassenwart Karl Knieriem. Strukturiert war der Verein in drei Sparten: Fußball mit dem Vorsitzenden Franz Hallstein, Gesang unter Leitung von Philipp Luft sowie Turnen- und Leichtathletik, deren Abteilungsleiter Johannes Barth war. Die erste Satzung wurde im Jahr 1960 erstellt, so dass dann die „Sportgemeinschaft 1946 e.V. Sandbach“ in das Vereinsregister des Amtsgerichts eingetragen werden konnte.

Entsprechend der Möglichkeiten und der Rahmenbedingungen des sportlichen Umfeldes entwickelten sich die Abteilungen unterschiedlich. Der Fußball war bereits früh ein Aushängeschild des Vereins. Bereits 1952 konnte die Kreismeisterschaft in der A-Klasse des Kreises Erbach errungen werden. Als Belohnung folgte der Aufstieg in die Bezirksklasse. Im Jahre 1959 wurde der Sportplatz der Stadt Breuberg vor allem in Eigenleistung der Mitglieder von über 1000 Stunden ausgebaut. 1980 konnte das von Freiwilligen aller Abteilungen gemeinsam erstellte Vereinsheim eingeweiht werden. Als zweites Fußballspielfeld wurde 2016 der Kunstrasenplatz eingeweiht. Die von der Abteilung Fußball durchgeführten Veranstaltungen in der Heinrich-Böhm-Halle, die bekannten Fastnachtsumzüge sowie die Kerb- bzw. Kirchweihveranstaltungen sind besonders hervorzuheben.

Die Abteilung Gesang rief einen Männerchor und später einen gemischten Chor ins Leben. Sie organisierte nach dem Krieg 1952 das erste große Fest in Sandbach, das Sängerfest. Weitere Bergfeste am Breuberg und auf dem Kiesbuckel folgten. Die Sänger wirkten bei vielen Veranstaltungen in Breuberg mit gekonnten Gesangsbeiträgen mit und waren auch die Initiatoren für Theatervorführungen.

Drei Jahre nach der Vereinsgründung wurde die Abteilung Schwimmen gegründet. Schwimmfeste und auch die Austragung von Schwimmmeisterschaften zogen viele Zuschauer an; gute Vereinsschwimmer holten viele Meistertitel für die SG. Sechszehn Jahre nach der Gründung kam die Abteilung leider zum Erliegen.

Die Abteilung Tischtennis, die auch heute noch fester Bestandteil  des Vereins ist, wurde 1963 gegründet. Tischtennis war eine Bereicherung für das Vereinsleben und neue Mitglieder konnten gewonnen werden. Die legendären Kiesbuckelfeste wurden von der Abteilung organisiert und durchgeführt.

Leichtathletik & Turnen ist heute eine der mitgliederstärksten Abteilungen. Boden- und Geräteturnen standen nach der Gründung 1946 im Mittelpunkt, später verschob sich der Schwerpunkt zur Leichtathletik. Allerdings war die Anzahl der Aktiven noch begrenzt. Nach 10-jähriger Unterbrechung wurde 1969 die Abteilung Turn- und Leichtathletik neu ins Leben gerufen. Es folgte eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung. Zahlreiche Wettkampfsiegerinnen und -sieger konnten geehrt werden, immer mehr Mädchen und junge Frauen fanden den Weg zur SG. Ein Bestandteil des angebotenen Breitensports für alle Altersgruppen ist die jährliche Abnahme des Sportabzeichens. Anfang der 50er Jahre wurde mit dem Frauenturnen begonnen, das über die Jahre von vielen treuen Sportlerinnen getragen wurde und wird. Begeisterte Läufer riefen 1985 den Breuberger Lauftreff ins Leben; er wurde später in die SG Sandbach / Leichtathletik integriert. Hessen- und sogar deutschlandweit sehr erfolgreich sind die Sportlerinnen der Rhythmischen Sportgymnastik. Sie gewinnen regelmäßig Hessentitel und erzielten auch bei den deutschen Meisterschaften bemerkenswerte Ergebnisse. Die Gruppe von Mädchen und jungen Frauen kam 2011 zur SG und ist Bestandteil der Abteilung Turnen & Leichtathletik.

Die kleinste Abteilung ist heute Badminton. Sie trat im April 1987 dem Verein bei und zeichnete sich seit Beginn durch ihre rege Vereinsarbeit aus. Bis 2019 wurde bereits 23mal das Hobbyturnier veranstaltet, bei dem sportlich interessierte Teams von je zwei Personen im Wettbewerb antreten.

Trotz unterschiedlichster Interessen der einzelnen Abteilungen war immer ein gutes und kameradschaftliches Miteinander innerhalb der SG Sandbach festzustellen.